Hallo und schön, dass du vorbei schaust.
Unsere Reise nach Schottland liegt (leider) schon wieder 2 Jahre zurück.
Mein Mann und ich, wir haben uns sehr in dieses Land verliebt und aus diesem Grund möchte ich hier auch einen Bericht dazu schreiben.
Hoffentlich bekomme ich alles noch richtig zusammen nach der langen Zeit.
Ich freue mich aber sehr darauf, nochmal gedanklich dorthin zurück zu kehren!
Wir hatten uns für eine Rundreise mit einem Mietwagen entschieden. Das Auto und die Hotels haben wir im Vorfeld aus Deutschland gebucht.
Mir persönlich ist eine relativ genaue Planung lieber, als einfach „auf blauen Dunst“ los zu fahren.
Die ganze Reise hatte eine Dauer von 13 Tagen und beinhaltete mehrere „Fahrtage“, die Raum für spontane Stopps ließen.
Los ging es am Flughafen Köln-Bonn nach Edinburgh. Nachdem wir unsere Sachen im Hotelzimmer abgeladen hatten, machten wir
uns gleich auf den Weg durch Edinburgh. Wir schlugen auf der Straße unsere Stadtkarte auf und wurden prompt von einem
(rothaarigen) jungen Mann angesprochen: „Hi, can i help you?“. Diese Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und so ein
ganz besonderer Charme der Schotten erlebten wir den gesamten Urlaub, egal wo wir waren.
Am Ankunftstag schauten wir uns Holyrood Palace, St. Giles’ Cathedral und Edinburgh Castle an.
Außerdem machten wir eine Wanderung durch den Holyrood Park. Von der Spitze dieses riesigen „Stadtpark’s“
hatte man einen tollen Ausblick auf Edinburgh. In Schottland gibt es ein Sprichwort: „Wenn dir das Wetter nicht gefällt, dann warte eine Minute“
und das konnten wir bereits am ersten Tag bestätigen! Wir hatten tolles, sonniges Wetter und dann hagelte es ganz plötzlich,
als wir beim Edinburgh Castle waren. Im Holyrood Park zog auch eine kleine aber heftige Regenwolke über uns hinweg.
Wir haben sie aber kommen sehen und konnten uns entsprechend vorbereiten.
Diese Wolke schenkte uns dafür einen wunderschönen Regenbogen!
Am nächsten Tag haben wir unseren Mietwagen abgeholt und sind direkt los gefahren von Edinburgh nach Glasgow.
Weil die Strecke so kurz war, konnten wir noch einen Stopp beim Midhope Castle, Stirling Castle und Doune Castle einlegen.
Nach dem Fahrtag hatten wir einen Aufenthaltstag in Glasgow. Leider hat uns die Stadt nicht besonders gut gefallen.
Es roch stellenweise irgendwie merkwürdig und es gab nicht allzu viele hübsche Stellen, wie vergleichsweise in Edinburgh.
Interessant war der Akzent der Glasgower! Sie waren wirklich kaum zu verstehen!
Den nächsten Tag ging es dann weiter von Glasgow nach Onich. Mein Mann und ich hatten den Deal, dass er immer fährt und ich fotografiere.
Auf dieser Strecke bin ich absolut auf meine Kosten gekommen! Die Landschaft war atemberaubend schön und mein Finger war pausenlos am
Auslöser. Wir hatten noch etwas Zeit für einen Stopp beim Dumbarton Castle.
Mein Mann hatte übrigens auch seinen „Spaß“ mit dem Linksverkehr und der Linksschaltung. Als leidenschaftlicher Autoliebhaber und Fahrer, hatte
er sich aber schnell daran gewöhnt. Es ist nur zu einem Ausrutscher gekommen, bei dem zum Glück niemandem etwas passiert ist.
Aus Macht der Gewohnheit, ist er beim links abbiegen auf die rechte Straßenseite gefahren.
Die Erinnerung und der Schreck kamen in Form von Scheinwerfern von vorne!
Am Ende unserer Reise musste ich ihn sogar öfter ermahnen, etwas ruhiger zu fahren.
Im Vorfeld hatte ich für uns eine mögliche Wanderung heraus gesucht, in der Gegend von Onich.
Wir wollten zu dem so genannten „Hidden Valley“, welches sich bei den „Three Sisters“ versteckt.
Der Geschichte nach haben die Schotten damals ihre Kühe dort im Tal versteckt.
Das Wetter hat zum Glück super gut mitgespielt! Die Wanderung war wirklich sehr schön und ganz spannend.
Mir hat die Landschaft und die Natur wahnsinnig gut gefallen.
Nach dem Wandertag war ein Fahrtag die Erholung für uns. Es ging weiter von Onich nach Portree (Insel Skye).
Am nächsten Tag war das Wetter leider nicht mehr so schön. Das war aber nicht so schlimm, denn wir wollten
den Süden von der Insel Skye abfahren und uns die Fairy Pools ansehen. Bei dem ganzen Wasser dort, fällt es
kaum noch auf, wenn noch Wasser von oben dazu kommt. Außerdem hatten wir wasserdichte Kleidung dabei.
Das wunderschöne Farbenspiel dort wäre bestimmt noch eindrucksvoller gewesen, wenn die Sonne geschienen hätte.
Was darf auf keiner Rundfahrt auf der Insel Skye fehlen? Na klar, die Schafe.
Wir waren sogar zur Lämmerzeit dort und da ging natürlich das Herz auf.
Die Schafe waren nicht aus der Ruhe zu bringen und als Autofahrer musste man hier definitiv Geduld und Vorsicht mitbringen
In Schottland und ganz besonders in dieser Region, können so genannte „Midges“ vorkommen.
Das sind winzig kleine Fliegen, die beißen und Juckreiz auslösen.
Ihr Auftreten hängt von der Jahreszeit und dem Wetter ab. Man sollte sich vorher lieber darüber informieren.
Wir sind ganz bewusst Anfang Mai nach Schottland geflogen, weil die Midges dann noch keine Saison haben.
Uns ist auch tatsächlich kein Schwarm von denen begegnet.
Der Abschluss unser südlichen Rundfahrt war der Neist Point. Was für eine beeindruckende Aussicht!
Wie wechselhaft das Wetter in Schottland sein kann, zeigt sich hiermit.
Den Tag zuvor war es trüb, kühl und regnerisch und am nächsten Tag war nicht eine Wolke am Himmel zu sehen.
Wir erreichten einen Spitzenwert von 28°C. Da schwitzt man ja schon im Stehen und wir wollten auch noch wandern gehen!
Die Wanderung zum Old Man of Storr sollte man nicht unterschätzen. Auf einer recht kurzen Strecke, geht es sehr steil hinauf
und später natürlich auch wieder hinab. Der Ausblick von oben war die Anstrengung aber Wert!
Anschließend fuhren wir weiter in den Norden von Skye. Wir machten einen Stopp beim Wasserfall Kilt Rock und danach ging es zum Quiraing.
Der Ausblick dort war einfach umwerfend! Wir starteten eine Wanderung zum sogenannten Table. Dummerweise haben wir unbeabsichtigt einen
riesigen Umweg genommen und die Hitze, inklusive Erschöpfung zwang uns irgendwann zur Umkehr. Den Rest des Tages haben wir im klimatisierten
Mietwagen verbracht und haben uns den Norden von Skye aus dem Auto heraus angesehen.
Leider mussten wir uns dann schon wieder von der Insel Skye verabschieden. Wir fuhren also los von Portree nach Inverness.
Der Weg hin und zurück von der Insel führt über die Skyebridge und ganz nah liegt das (unserer Meinung nach) schönste Schloss,
welches wir in Schottland gesehen haben! Auf der Hinfahrt nach Skye haben wir uns das Eilean Donnan Castle genau angeschaut.
Da war es leider recht trüb und es war Ebbe. Auf der Rückfahrt haben wir nochmal kurz dort angehalten und es war sonnig und Flut.
Weiter ging es dann entlang Loch Ness. Die Touristenzahl ist spontan um ein Vielfaches angestiegen.
Wir haben uns unterwegs das Urquhart Castle angesehen. Unternehmungen in Richtung Nessi waren nicht so unser Ding.
Spätestens nach dieser Passage wird allen Diana Gabaldon Lesern und Outlander Guckern klar, dass ich ein Fan bin!
Ich habe alle (bisherigen) Bücher der Highlandsaga gelesen und schaue auch mit großer Begeisterung die Verfilmung in Form einer TV-Serie.
Aus diesem Grund wollte ich auch unbedingt alle Schlösser sehen, die Teil der Serie waren und musste natürlich auch das Grab der Frasers
besuchen. Selbstverständlich durfte auch der Steinkreis nicht fehlen, der als Vorlage zum Buch diente! An dieser Stelle muss ich meinem Mann
danken, dass er den ganzen Unsinn alles mitgemacht hat.
In Inverness hatten wir das erste und einzige mal ein Bed & Breakfast gebucht. Wir hatten den tollsten, hilfsbereitesten und charmantesten Gastgeber überhaupt!
Nach dem ganzen Fan-Kram sind wir zum Chanonry Point gefahren, wo wir laut unserem Gastgeber Delfine und Robben
aus der Nähe beobachten können. Dort angekommen standen schon haufenweise Fotografen mit 5x so großen Objektiven.
Es war harte Arbeit, aber ich habe tatsächlich ein paar Fotos von Delfinen und Robben bekommen.
Unsere letzte Fahrt ging dann von Inverness zurück nach Edinburgh. Auf dem Weg haben wir uns noch das Balmoral Castle angesehen.
Dort residierte die Queen, wenn sie Schottland besucht hat.
In Edinburgh angekommen, gönnten wir uns das letzte mal unseren geliebten Haggis als Speise und Cider als Getränk.
Selbstverständlich haben wir uns ein paar Dosen Haggis für Daheim mitgenommen, aber frisch und original zubereitet ist es natürlich kein Vergleich. 🙂
Das schottische Essen hat uns (außer Fish & Chips) sehr gut gefallen. Ich esse auch jetzt noch regelmäßig, mit großer Freude Porridge (Haferbrei) zum Frühstück.
Am nächsten Tag brachten wir den Mietwagen zurück mit 7.813 km mehr auf der Uhr und flogen wieder zurück nach Hause.
Wir haben die Reise nach Schottland wahnsinnig genossen und würden liebend gerne nochmal dorthin fahren!
Es gibt dort noch so viel zu sehen und hoffentlich klappt es eines Tages nochmal.
Ich hoffe, der Bericht hat euch gefallen und vielleicht ist es für den Einen oder Anderen ein Anreiz, ebenfalls nach Schottland zu reisen.
Möglicherweise konnte ich ein paar hilfreiche Tipps geben. Natürlich könnt ihr mir auch gerne schreiben, wenn ihr Fragen dazu habt.
Liebe Grüße!
Eure Khari oder Kies Grit