Hallo!
Heute möchte ich euch von unserem Urlaub nach Norwegen berichten.
Ich war als Kind, mit der Familie, schon einmal dort und weil ich so schöne Erinnerungen
daran habe, wollte ich unbedingt nochmal als Erwachsene dahin reisen.
Zum einen möchte ich in diesem Bericht meine Fotos präsentieren und zum anderen
ein paar Tipps geben, für alle die ebenfalls gerne nach Norwegen reisen möchten.
Mein Mann und ich hatten uns entschieden, mit dem eigenen PKW die Reise anzutreten.
Wir hatten vorher alles „genau“ geplant, also unsere Übernachtungen schon gebucht.
Los ging es zunächst nach Aalborg in Dänemark, wo wir unsere 1. Übernachtung
hatten. Das war eine gute Entscheidung für uns, denn so konnten wir ausgeschlafen und in
aller Ruhe nach Hirtshals zu unserer Fähre fahren. Diese fuhr dann 3:15 h lang rüber
nach Kristiansand in Norwegen. Dort hatten wir gleich unsere 2. Übernachtung und
etwas Zeit, die Stadt zu erkunden. Meine Kamera habe ich nicht überall mithin genommen.
Manchmal reichen mir auch meine Augen und notfalls das Handy für ein Foto.
Am nächsten Tag ging es dann richtig los. Mein Mann hat sich ans Steuer gesetzt und ich
mich auf den Beifahrersitz, mit der Kamera auf dem Schoß um die Natur auf der Fahrt einzufangen.
Unser Ziel war die Stadt Tau in der Nähe vom berühmten Lysefjord.
Dahin führt die Autobahn E39, mit der man durchaus schnell ans Ziel kommt.
Wenn man aber eher spektakuläre Landschaften sehen möchte, kann ich nur die Landstraße Rv44 empfehlen.
Das war nicht nur etwas für das Auge, denn mein Mann hatte beim Fahren auch Spaß.
Auf der Landstraße ist man natürlich deutlich langsamer unterwegs, darum sollte man sich überlegen,
ob man sie komplett fährt, oder so wie wir nur ein Stück (Flekkefjord – Egersund).
Die folgenden Fotos sind von der Fahrt und hauptsächlich auf der Rv44 aufgenommen.
Leider hat es teilweise stark geregnet.
In der Stadt Tau hatten wir gleich 3 Übernachtungen gebucht.
Am Tag nach der Fahrt ging es zur (meiner Ansicht nach) bekanntesten Sehenswürdigkeit in Norwegen.
Auf diesem Preikestolen im Lysefjord war ich auch schon als Kind und wollte unbedingt nochmal hinauf.
Ein paar Informationen könnt ihr der Tafel entnehmen. Der Ausblick da oben auf den Fjord war grandios und der Preikestolen selbst (ohne Absperrung) ist natürlich auch ein Highlight!
Was ich als Kind nicht durfte, konnte ich endlich nachholen:
Einmal an die Kante ran rutschen.
Am nächsten Tag hatten wir geplant den Kjerag zu besteigen.
Dort wollten wir den Kjeragbolten bestaunen (einen riesigen Stein, der in einer Felsspalte eingeklemmt ist).
Leider hatten wir nicht gewusst, dass man eine Fähre über den Lysefjord frühzeitig buchen muss, um am günstigsten dorthin zu gelangen. Somit mussten wir dieses Vorhaben leider verwerfen und den Tag irgendwie anders verbringen.
Nach unserer letzten Übernachtung in Tau ging die Fahrt weiter zur Stadt Odda am Hardangerfjord.
Die folgenden Fotos sind von der Fahrt entlang der Straße E13.
Wir haben Halt in Roldal gemacht, um uns die Stabkirche dort anzusehen und eine
Pause am Latefossen musste auch sein. Man fährt ja praktisch genau am Wasserfall vorbei.
In der Stadt Odda hatten wir 2 Übernachtungen gebucht. Wir sind nach der Fahrt auch
früh zu Bett gegangen, denn wir hatten etwas Großes vor am nächsten Tag.
Um 07:30 Uhr am Morgen standen wir vor dem Aufstieg zur Trolltunga in Skjeggedal.
Ich habe bei der Reiseplanung ein Foto davon gesehen und wollte unbedingt da hoch!
Dummerweise haben wir uns erst in Norwegen über den Hike dorthin informiert.
Uns wurde von allen Seiten geraten, nur mit sehr guter Kondition und Hiking Schuhen den
Weg anzutreten. Tja, wir hatten aber nur Turnschuhe dabei und von unserer Kondition möchte ich mal nicht sprechen. Ich wollte es aber um keinen Preis abbrechen, also haben wir es trotzdem gewagt. Ich kann euch im Nachhinein nur sagen: Kauft euch Hiking Schuhe!!!
Um zur Trolltunga zu gelangen muss man eine Strecke von 11km überwinden.
Und diese Strecke muss man natürlich auch wieder zurück.
Der Anfang war ein heftiger Anstieg im Wald über (von Matsch überzogen) Steine und Wurzeln. Man musste sich teilweise an Seilen entlang ziehen. Mit meinen Turnschuhen, ohne nennenswertem Profil, hatte ich keinen Halt auf dem ganzen Matsch. Ich musste mir jeden Schritt genau überlegen und mein Mann hat 2-3 mal knapp verhindert, dass ich abrutsche. Nach dem Wald ließ der Matsch endlich nach und der nächste heftige Anstieg ging über steiniges Gelände. Man musste auch über viele Bäche, die nicht immer mit einer Brücke oder Steinen entschärft waren. Ich kann euch auch den Tipp geben, nicht viel Wasser mitzunehmen. An den vielen fließenden Bächen kann man sich prima die Flasche auffüllen. Das Wasser ist glasklar und schmeckt sehr lecker. Nachdem wir die beiden starken Anstiege geschafft hatten, ging es nur noch „leicht“ auf und ab. Anstrengend war hier die hohe Anzahl der Kilometer und die Beschaffenheit des Geländes. Der Matsch war wieder da! Als wenn das noch nicht gereicht hätte, kam auch noch kilometerweise Schnee dazu. Spätestens da waren unsere Turnschuhe eine völlige Fehlentscheidung. Unsere Schuhe waren nun vollständig durchnässt und wie wir beide herum rutschten war bestimmt ein köstlicher Anblick.
Nach 6 Stunden sind wir dann endlich bei der Trolltunga angekommen!
Diese 12m lange Felszunge ist der absolute Wahnsinn. Was die Natur doch alles so hervor bringt. Vor der Trolltunga gab es eine lange Schlange und es existiert eine stille Abmachung, das jeder „allein“ auf die Zunge geht. Das dient zum einen der Sicherheit und zum anderen bekommt man Fotos ohne fremde Menschen drauf. Was die Leute da vorgeführt haben war sehr beeindruckend! Eine Frau, die Handstand machte könnt ihr auf einem Foto hier sehen. Es gab auch noch eine Gruppe die einen Turm gebaut hat, einen Mann der Räder geschlagen hat und viele, die sich mutig an die Kante gesetzt haben. Ich hätte gerne selbst die Felszunge betreten, aber die Schlange war mir einfach zu lang. Mich hat ein kleinerer Felsvorsprung (fast gleich daneben) völlig zufrieden gestellt. Da habe ich mich dann hingesetzt und mein Mann hat auf den Auslöser gedrückt.
Für den Rückweg haben wir wieder 6 Stunden gebraucht.
Zum Glück hatte die Sonne den Matsch etwas getrocknet, aber da machte sich die Kondition bemerkbar. Wir sind 27/28 Jahre alt und hatten beide mit Erschöpfung und schmerzen in den Knien/Muskeln zu kämpfen. Ein Hinweis von mir: In Norwegen gibt es das „Jedermannsrecht“. Wir haben einige Menschen gesehen, die auf dem Weg gezeltet haben.
Am Ende muss ich sagen, dass wir es keinesfalls bereuen den Hike gemacht zu haben.
Wir waren nicht gut ausgerüstet, aber wir haben es trotzdem geschafft.
Die Aussicht unterwegs und die Trolltunga selbst war alles Wert. Wir freuen uns über die Geschichte, die wir von nun an erzählen können und über die wunderschönen Fotos.
Nach diesem erlebnisreichen Tag sind wir völlig erschöpft ins Bett gefallen und am Morgen mit einem super Muskelkater erwacht, von dem wir ein paar Tage etwas hatten.
Zum Glück war das unser letzter Hike und die nachfolgenden Tage wollten wir ruhiger verbringen. Ich werde den Bericht hier auch etwas abkürzen. Am Tag nach der Trolltunga sind wir über die E13 weiter gefahren nach Eidfjord. Dort hatten wir nur eine Übernachtung um uns den Voringfossen (Wasserfall) anzusehen. Den Tag darauf haben wir uns auf den Weg über die E7 nach Oslo gemacht. Auf der Fahrt hat sich die Natur stark verändern. Die felsigen Berge wechselten zu flacheren Hügeln, Wäldern und begrünten Bergen. Wir haben auf dem Weg einen Halt in Torpo gemacht, um uns auch diese Stabkirche anzusehen.
In Oslo hatten wir dann wieder 2 Übernachtungen. Meine Kamera habe ich im Hotel gelassen, während wir die Stadt erkundeten. Ich kann euch folgendes empfehlen: Die Stadtteile Tjuvholmen und Aker Brygge sind architektonisch sehr schön! Die Akershus Festning ist auch sehr hübsch. Definitiv sollte man das Opernhaus besuchen. Das Dach wurde begehbar gebaut und es lohnt sich darauf herum zu spazieren. Der Innenbereich ist auch sehenswert.
Am nächsten Tag hieß es dann Abschied nehmen von Norwegen.
Wir fuhren also über die E18 von Oslo nach Kristiansand um wieder die Fähre nach Hirtshals in Dänemark zu nehmen. In Hirtshals hatten wir unsere letzte Übernachtung und konnten den Urlaub mit einem wunderschönen Sonnenuntergang am Strand abschließen.
Der Urlaub war traumhaft schön und ich bin mir sicher, dass es nicht der Letzte war.
Norwegen hat für mich so viel zu bieten, dass ich ganz bestimmt nochmal hin möchte.
Falls jemand noch eine Frage zu unserer Reise oder zu Norwegen hat, der kann gerne einen Kommentar hinterlassen oder mir eine Email schicken: mail@khari-fotografie.de
Liebe Grüße,
Khari